Es kann die Ehre dieser Welt
Dir keine Ehre geben,
was dich in Wahrheit hebt und hält,
Muss in dir selber leben.Wenn’s deinem Innersten gebricht
An echten Stolzes Stütze,
Ob dann die Welt dir Beifall spricht,
Ist all dir wenig nütze.Das flücht’ge Lob, des Tages Ruhm
Magst du dem Eitlen gönnen;
Das aber sei dein Heiligtum:
Vor dir bestehen können.Theodor Fontane (1819 – 1898)
Am Sonntag habe ich beim Schmökern in einem Buch dieses Gedicht gefunden – ist es nicht einfach wundervoll? Für mich beinhaltet es so viel Wahrheit! Denn ganz gleich wie viel Anerkennung man von außen bekommt, letztlich kommt es darauf an, dass man selbst mit sich zufrieden ist. Anerkennende Worte tun gut, sind jedoch flüchtig. Ganz schnell können sie von selbstzweifelnden Gedanken übertönt werden.
Doch Du bist diesem kleinen, aber knallharten Kritiker in deinem Kopf nicht hilflos ausgeliefert.
Wenn er mal wieder an dir rumnörgelt und sich lauthals zu Wort meldet mit Dingen wie: „Ich bekomm das einfach nicht hin!“, „Die anderen können das alle viel besser, soll ich‘s lieber sein lassen?“, „Immer passiert mir so etwas, ich bin einfach unfähig!“ oder was auch immer…dann ENTSCHÄRFE diese unangenehmen Gedanken.
Du brauchst sie nicht loswerden, denn Widerstand stärkt sie meist noch mehr. Hör stattdessen bewusst zu und stell Dir vor, wie diese Gedanken nur eine CD sind, die automatisch anspringt, sobald bestimmte, kritische Situationen ohne dein Zutun auf „PLAY“ drücken. Freue dich darüber, dass du das Hörbuch namens „Ich bin nicht gut genug!“ wieder entlarvt hast.
Höre wie gesagt zu, aber sag dir ganz klar: Das bin nicht ich, sondern ein Notfallprogramm das startet, wenn ich mich durch eine Situation eingeschüchtert fühle. Jahrelange Erfahrungen haben das Drehbuch dieser „Versager-Story“ geschrieben.
Zu akzeptieren, dass diese „Geschichte“ jetzt nun einfach da ist, aber NICHT der Wahrheit entspricht, nimmt ihr die negative Wirkkraft. Plötzlich liegt deine Aufmerksamkeit nicht mehr auf diesen selbstzweifelnden Worten, da sie ihre Lautstärke verlieren – wie ein Radio das nur leise im Hintergrund läuft, während du dich einer anderen Tätigkeit widmest (z.B. etwas zu wagen und deinem Kritiker zu zeigen, dass Du es eben DOCH kannst! 🙂 ).
Ich würde mich sehr freuen, wenn du mir und den anderen Lesern deine Erfahrungen damit berichtest. Was passiert, wenn du deine negativen Gedanken auf diese Weise entschärfst? Klappt es mit der Zeit besser? Welchen Titel trägt DEIN automatisch anspringendes Hörbuch?
Ich freue mich via Kommentarfunktion von Dir zu lesen!
„Lebensfreudige“ Grüße
Deine Karima Stockmann
www.lebensfreude-heute.de (Startseite)
Posted on 27. Oktober 2014 by Karima. Schlagwörter: Gedicht, Keine Angst, Leben, Selbstvertrauen
Dieses Gedicht trifft genau den Kern. Auch mein Kritiker ist außerordentlich fleißig am Werk und mit dieser Übung, einfach als Beobachter die Gedanken und Selbstzweifel zu betrachten, sie als phantasievolle Geschichten anzusehen, entschärft das Ganze. Allerdings stelle ich bei mir fest, dass diese Glaubenssätze so sehr verankert sind, dass ich sie oft garnicht als Gedanken interpretiere, sondern mich automatisch damit identifiziere. Jedoch, ich wachse Stück für Stück. Und dabei helfen mir so wunderbare Botschaften, wie diese heute! Danke!!!
Auch für mich trifft Deine heutige Botschaft wieder mal ins Schwarze, das Gedicht werde ich mir gleich an meinen Schreibtisch heften. Vielen Dank!
Hallo Karima,
deine Übung kommt für mich gerade zum richtigen Zeitpunkt, da nach monatelangem Mobbing meines
Arbeitgebers mein innerer Kritiker besonders laut geworden ist und ich mich ständig frage, ob ich diese
Situation selbst herbeigeführt habe. Werde sofort mit der Übung beginnen, bevor ich noch mein letztes
bisschen Selbstvertrauen verliere.
Vielen lieben Dank
Roswitha