Ich liebe es, auf dem Balkon zu frühstücken, dort eine kurze Pause zu verbringen oder gar den Laptop mit ins Freie zu nehmen, um meinem Kopf eine Extraportion Sauerstoff beim Arbeiten oder Schreiben zu gönnen. Selbst schlechtes Wetter kann mich meist nicht von meinen erfrischenden Atempausen auf meinem Mini-Balkon abhalten… Seit mehreren Monaten bin ich nun von 3 Baustellen umzingelt, die fleißig um die Wette lärmen. Als im Frühling ein Kran nach dem anderen um mich herum in die Höhe wuchs, dachte ich zunächst: „Na supi, das kann ja was werden mit dem Sommer auf Balkonien“. Doch dann erinnerte ich mich an meine eigene Lebensfreude-Zutat, die ich auch in meinem Video „Wertfrei wahrnehmen – Kopfkino adé“ näher erkläre:
Und so nahm ich die Geräusche der Baustellen einfach mal bewusst wahr – ohne sie zu bewerten…erst jedes einzelne für sich und plötzlich entstand ein Konzert aus Hämmern, Kran-Summen, Schleifen und Gerüste-Klappern…ja wirklich 🙂
Außerdem dachte ich darüber nach, wie sehr sich ein Bauherr wohl über diese Geräusche freuen würde, wenn seine Baustelle zuvor wegen Problemen tage- oder gar wochenlang zum Stillstand gekommen war. Wie positiv wären für ihn die Klänge der strebsamen Handwerker, wie schön das damit verbundene Gefühl „es geht endlich vorwärts“?
Ob die Baustellen-Geräusche also nun positiv, negativ oder neutral wahrgenommen werden, hängt von jedem persönlich ab. Das Geräusch an sich ist weder gut noch schlecht, es ist eben ein Geräusch…
Zugegeben, wenn ich durch den Baustellenlärm am Samstag um 7Uhr morgens durch das geöffnete Fenster aus meinen Träumen gerissen werde, kann ich dies nicht als positiv empfinden. Und selbst die Bemühungen es lediglich als ein „neutrales“ Geräusch wahrzunehmen, glücken da nicht immer. Doch statt mich über den Lärm zu ärgern, erkenne ich: das Geräusch hält mich vom Schlafen ab – nicht mehr und nicht weniger – und dann überlege ich, was mir konkret dabei helfen würde, das „Schlafproblem“ zu beseitigen. Ärger würde den Baustellenlärm schließlich auch nicht verstummen lassen…
Ich richte meine Gedanken also bewusst auf die Lösung, nicht auf den Problem-Auslöser. Häufig sitze ich jetzt beispielsweise mit Kopfhörern auf dem Balkon, lege ein wenig „Aerosoul-Musik“ auf, hänge einen bunten Sarong auf und stelle mir vor, ich sitze in einer erholsamen Strandbar (und nicht mitten in der Stadt umzingelt von Baustellen) – das hat mir schon so manche Pause versüßt 😉
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Natürlich ist meine Baustellen-Situation nur stellvertretend für unzählige andere „Baustellen“ und Situationen im Leben, in denen wir partout nichts an einem „Problemauslöser“ ändern können – Wetter, Politik, Systeme, Vorgaben, körperliche Einschränkungen und und und…
Doch fast immer gibt es eine Möglichkeit die Situation selbst zu verbessern. Es gibt etwas das MÖGLICH ist, etwas, das wir eigenverantwortlich tun können. Blicken wir also auf die verschiedensten Lösungswege und lassen wir uns unsere Sicht nicht durch Ärger über Unveränderbares versperren.
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Wo möchtest DU heute Deine Blickrichtung verändern? In welcher Situation möchtest Du deinen Fokus heute auf die Lösung, nicht auf das Problem, richten? Was ist MÖGLICH – trotz dieser „problematischen“ oder auf den ersten Blick „negativen“ Tatsache? Da gibt es etwas, das Du tun kannst, glaubst Du nicht auch?
Ich wünsche dir einen super Tag!
„Lebensfreudige“ Grüße
Deine Karima Stockmann
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Posted on 10. September 2014 by Karima. Schlagwörter: Achtsamkeit, Leben, Probleme lösen
Ich finde es bewundernswert, dass du es geschafft hast, Baustellenlärm als Konzert wahrzunehmen, liebe Karima :-)!
Ich meditiere manchmal ein paar Minuten am Balkon und wenn ich dann Lärm höre, z. B. von Handwerkern auf einem Dach nebenan, sage ich mir: Ja, das darf jetzt auch DA sein – das Hämmern, die Bauarbeiter … – es hat genauso viel „Recht“ wie ich, jetzt da zu sein und mir gibt es Gelegenheit, mich in Gelassenheit (die Dinge sein lassen, wie sie sind!) zu üben :-).
Besonders toller Beitrag heute