Am Wochenende ging es mit meinem Mann und 3 Freunden in eine Hütte im Risstal (Karwendelgebirge). Schon lange war das Hüttenwochenende geplant und so wurde auf Grund der Wettervorhersage statt Sonnenbrille und Sonnencreme eben einfach Mütze und Regenjacke eingepackt…
Trotz Dauernieselregen wanderten wir fleißig zur Gipfelhütte, genossen die frische, feuchte Luft, das moosige Grün und natürlich die wärmenden Leckereien am Ende unseres Weges.
Wir waren gut vorbereite auf Wind & Wetter, hatten genügend Proviant für unser Selbstversorger-Hüttchen dabei – doch mit einem hatten wir nicht gerechnet: kein Strom – das ganze Wochenende lang! Denn schon 2 Stunden nach unserer Ankunft am Freitagabend waren die Solarzellen-Speicher aufgebraucht und die Sonne versteckte sich den kompletten Samstag lieber anstatt uns Energienachschub zu liefern.
Im ersten Moment waren wir ganz schön überrascht, als es plötzlich stockdunkel und ganz still in unserem Wochenenddomizil wurde. Doch das Feuer im Ofen war schon eingeschürt, mit Stirnlampen wurden nun noch aus allen Ecken Kerzen zusammengetragen, statt dem Radio erklang die Gitarre und es gab warmen Tee und Brotzeit bei Kerzenschein.
Recht früh wurden wir müde und unser Körper zeigte uns, was es heißt nach dem Rhythmus des Lichts zu leben. Morgens freute ich mich über Dinge, die sonst alltäglich waren – darüber, dass wieder genug Tageslicht da war, um zu lesen oder wie jetzt gerade auf meinem Block zu schreiben. Vor allem genoss ich die Wärme, wenn der Holzofen nach und nach die Kälte aus der Stube verdrängte – natürlich erst nachdem draußen vor der Tür eifrig Feuerholz klein gehackt wurde 🙂
Ohne es zuvor zu ahnen, waren wir plötzlich mittendrin in einem Erlebnis-Wochenende, das keinen Komfort, aber dafür ganz viel Gemütlichkeit und vor allem Genügsamkeit zu bieten hatte. Zweieinhalb Tage fern von Technik, Erreichbarkeit und Informationsfluten, stattdessen ganz nah an der Natur, ganz nah bei sich selbst.
Dieses „Entschleunigungswochenende“ war einfach wundervoll, doch weißt du was….ich werde heute Abend diese Worte auf meinem Online-Blog tippen und dennoch dankbar dafür sein, dass auch Technik, Entwicklung und Innovation zu meinem Leben gehören. Auch sie haben ihre guten Seiten und ich bin zum größten Teil selbst verantwortlich, wie oft und wie intensiv ich diesen Dingen Einlass in mein Leben gewähre.
In diesem Sinne – wie schön, dass Du Dein Handy, Dein Tablet oder Deinen Computer gerade für DICH und DEINE Lebensfreude nutzt! Was wirst Du heute außerdem noch für Deine Zufriedenheit tun? 🙂
Verrätst Du’s mir? Ich freu mich riesig, wenn Du mir hin und wieder einen Kommentar im Blog hinterlässt…
„Lebensfreudige“ Grüße
Deine Karima Stockmann
Posted on 15. September 2014 by Karima. Schlagwörter: Atempause, Entschleunigung, Genügsamkeit